Renaturierung des Jacknitzgrabens

Der Jacknitzgraben ist einer von zwei oberflächigen Zuläufen in die Fischteiche bei Biesenbrow. Die werden heute nur noch teilweise und sehr schonend nach Maßgaben des Naturschutzes fischereilich genutzt. Hier wurde schon viel erreicht, um die ökologische Durchgängigkeit für im Wasser lebende Tiere zu verbessern, Nährstoffe zurück zu halten und den Wasserhaushalt der Landschaft zu verbessern.
Über viele Jahre konnten hier Maßnahmen erfolgreich umgesetzt werden, weil das Teichgebiet im Eigentum der Helversen’schen Stiftung für Arten- und Biotopschutz ist und mit den beiden unmittelbar angrenzenden landwirtschaftlichen Betrieben eine gute Zusammenarbeit gewachsen ist.

Vor allem in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden, häufig mit sowjetischer Großtechnik, im Zuge der ‚Komplexmelioration‘ Kleingewässer (Sölle) verfüllt oder entwässert und Gräben verrohrt. Teilweise liegen die Rohre mehrere Meter unter der Erde.



Eine Auswertung hydrologischer Karten ergab überdies, dass die von Menschen angelegten Oberflächengewässer eine Grundwasserscheide überqueren. Das bedeutet, dass Wasser aus dem westlichen Einzugsgebiet des Jacknitzgrabens natürlicherweise gar nicht in Richtung der Hintenteiche fließen würde. Der Landschaft westlich der Grundwasserscheide wird also künstlich Wasser entzogen.
Alle diese Probleme führten zu dem Entschluss, dass eine fachlich gut begründete Machbarkeitsstudie notwendig ist, um sinnvolle Maßnahmen einvernehmlich und zügig umzusetzen. Nach gründlicher Vorarbeit und einem langen Genehmigungsprozess für zusätzliche Fördermittel konnte im März 2023 das qualifizierte Planungsbüro BIUW aus Templin damit beauftragt werden und will innerhalb von neun Monaten Vorschläge vorlegen und mit allen Beteiligten beraten, welche Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden können.
Einiges konnte aber auch schon in den letzten beiden Jahren erreicht werden. Durch die regelmäßige Teilnahme von Vertretern unserer Stiftung an den Grabenschauen, eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Biosphärenreservatsverwaltung und dem Wasser- und Bodenverband und durch viele gute Gespräche mit Landnutzern und Flächeneigentümern konnten schon einige Veränderungen bewirkt werden: Einige Gräben werden gar nicht oder nicht mehr so häufig frei geräumt.


